Follower

Influencer: Zwischen persönlichem Geltungsdrang und kommerziellem Gewinnstreben

Das Wort ist in aller Munde: Influencer.
Jeder und jede mit einem Youtube-Profil und einer Webcam glaubt, zur Riege der Cool-Kids dieses Jahrzehnts zu gehören, nur auf die Liste der Kandidaten für das Unwort des Jahres hat es - leider - noch nicht gereicht.

Aber nicht nur sich-selbst-(er)findende Teenies sehen in der Tätigkeit als Social Media Influencer einen tieferen Sinn. Auch die Marketing-Branche ist auf den Trend aufmerksam geworden.
Tatsächlich generierten die aktiven Influencer gemäss einer Studie von webguerillas und der Hochschule Macromedia aus dem Jahr 2015 bereits damals Umsätze in Milliardenhöhe.
Wie von einem digitalen Trend zu erwarten, ist das Influencer-Marketing also innert kürzester Zeit erwachsen geworden, hat sich professionalisiert und zahlreiche bedeutende Branchen durchdrungen.

Influencer sind also längst etablierte Berufsleute mit mehr oder weniger Allüren, genau wie in jeder anderen Branche auch. Die NetzWärber haben nachgeforscht, was einen erfolgreichen Influencer ausmacht, wie der Alltag aussieht und natürlich, was dabei für den Blogger rausspringen kann:

Erfolgsfaktoren

  1. Follower, natürlich. Sie gehören zur Definition des Begriffs "Influencer", denn im Normalfall beschränkt sich die primär ertragsbestimmende Reichweite einer Influencerin auf ihre Follower.
  2. Reaktionsgeschwindigkeit: Schon mit einem relativ bescheidenen Follower-Stamm von 5’000 erreichen einen Influencer täglich an ein Dutzend Anfragen von interessierten Brands. Diese gehen aber auf mehrere Influencer gleichzeitig zu und haben eine kurze Geduldsspanne. Man spricht von der „24-Stunden-Regel“.
  3. Content - Qualität und Quantität. Um nicht verdrängt zu werden muss permanent Content des Influencers in den Feed seiner Follower eingespiesen werden. Aber Achtung! Der Content muss auch noch ansprechend, spannend und somit erfolgreich sein. Mit erfolgreich meint man Kennzahlen wie Klicks, Likes, Shares oder Weiterleitungen auf verlinkte Sites - beispielsweise die der bezahlenden Brand.
  4. Authentizität. Die verschiedenen Posts müssen ein sympathisches, nahbares Bild ihres Erstellers zeichnen, eine Person der man vertraut und gerne „zuhört“. Nur so können auch die einzelnen Posts glaubwürdig sein - und wenn das nicht der Fall ist, läuft nix!
  5. Balance zwischen Sponsored Content und eigenen, unabhängigen Reviews. Sobald ein Influencer als zur Marke gehörender Verkäufer wahrgenommen wird, ist es vorbei mit der Glaubwürdigkeit.
  6. Zu guter Letzt, und das versteht sich fast von selbst, muss ein Influencer immer am Ball bleiben. Egal ob Mode, Reisen oder Tech: der erfolgreiche Influencer ist bei allen relevanten Trends zuvorderst dabei oder startet im Idealfall selbst Hypes. Nie, und ich meine NIEMALS! langweilig werden. Dafür ist die Konkurrenz viel zu gross.
Unterm Strich ist Influencer durchaus ein Knochenjob und wer nicht von Haus aus viel Zeit auf Social Media verbringt und auch gerne Content generiert, wird nicht lange durchhalten - ein ganz normaler Erwachsenen-Beruf halt.

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